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- Von Mitte Mai bis Mitte Juni kam es durch die Baustellenampel zu Stauungen auf der B 56
Fragwürdige Baustellen-Einrichtung an der B 56 bei Pohlhausen
Seit Mitte Mai laufen Bauarbeiten im Bereich des Rad- und Gehwegs entlang der Bundesstraße 56 zwischen den Ortsteilen Pohlhausen und Straßen. Hier wird eine neue Stromleitung unterirdisch verlegt, die eine beim Sturm im Dezember 2023 zerstörte Freileitung ersetzen wird. Für die Arbeiten wurde zunächst eine Fahrspur der hier Neuenhauser Straße bezeichneten B 56 gesperrt. Der Straßenverkehr konnte den Bereich nur einspurig passieren, Baustellenampeln sorgten für erhebliche Wartezeiten, zu Stoßzeiten auch langen Stauungen.
Doch die Arbeiten, die bis zum 14. Juni abgeschlossen sein sollten, dauerten länger als die vorgesehenen fünf Wochen an. Wie die für die verkehrsrechtlichen Anordnungen zuständige Kreisverwaltung auf unsere Anfrage hin mitteilte, hatte die ausführende Baufirma eine Verlängerung der Baumaßnahme und der damit verbundenen Einschränkungen um weitere acht Wochen beantragt. Die Firma sei "zuversichtlich, die Arbeiten nun bis zum Ende der 32. Kalenderwoche zum Abschluss bringen zu können". Dies entspricht einer Aufrechterhaltung der Baustelle bis Mitte August.
- Der zweite Bauabschnitt beginnt von Norden an der Scheider Straße im Süden Pohlhausens
Nach Abschluß des 200 Meter langen ersten Bauabschnitts zwischen dem Ortsteil Straßen und der Bushaltestelle gegenüber dem Abzweig nach Lohmar-Winkel setzte die Kreisverwaltung jedoch eine andere Maßnahme um, um den Radverkehr an dem nachfolgend gesperrten Radweg-Abschnitt zwischen der Bushaltestelle und der Einmündung der Scheider Straße im Süden Pohlhausens vorbeizuführen.
- Wegen des Fahrradverkehrs auf der Bundesstraße wurde ein Tempolimit ausgeschildert
Eine neuerliche halbseitige Sperrung der Bundesstraße 56 auf dem 400 Meter langen zweiten Bauabschnitt für weitere zwei Monate wurde dadurch vermieden. Statt dessen wird der Radverkehr seit nunmehr vier Wochen im laufenden Verkehr über die Bundesstraße geführt. Zum Schutz der Fahrradfahrer/innen wurde in beide Richtungen eine Tempobegrenzung von nur 30 Stundenkilometern angeordnet. Doch die ausgeschilderte Verkehrsführung ist in gleich mehreren Aspekten nicht durchdacht.
An den Sperrgittern auf dem Radweg zu beiden Seiten des zweiten Bauabschnitts weisen Schilder ein Durchgangs- beziehungsweise Durchfahrtsverbot für Fußgänger/innen wie auch Radfahrer/innen aus. Zusatzschilder mit dem Text "Radfahrer Fahrbahn benutzen" sagen aber nichts darüber aus, wie denn Fußgänger/innen den Baustellenbereich entlang der B 56 passieren sollen. Auch auf der Fahrbahn ? Eine alternative Wegebeziehung gibt es hier nämlich nicht. Mit diesem Problem werden die Fußgänger/innen jedoch alleingelassen.
- Blick vom fertiggestellten Bereich auf die Absperrung des zweiten Bauabschnitts
- Fahrradfahrer/innen wechseln in der Bushaltestelle auf die Fahrbahn der B 56
Radfahrer/innen in Fahrtrichtung Seelscheid können am Ende des wieder freigegebenen Radweg-Abschnitts über eine eigens aufgeschüttete Rampe zur Bushaltestelle wechseln. Dort müssen sie aus der Haltebucht in den fließenden Verkehr einfahren, ohne dass es einen entsprechenden Hinweis für den Autoverkehr gibt. Die Fahrt führt dann über 400 Meter durch den Kurvenbereich und über die Gerade bis Pohlhausen. Da an der Scheider Straße ein Hinweis fehlt, dass wieder auf den Radweg gewechselt werden kann, fahren viele weitere 200 Meter auf der B 56 bis zur Heckenhofstraße.
In Fahrtrichtung Süden ist die Beschilderung völlig unzureichend. Nach der Querung der B 56 gelangen die Fahrradfahrer/innen nach 400 Metern zum Abzweig nach Lohmar-Winkel. Hier könnten sie wieder auf den fertiggestellten Abschnitt des linksseitig gelegenen Radwegs wechseln. Dies aber wäre im Kurvenbereich, noch dazu quer über den Linksabbieger der Gegenspur, äußerst gefährlich. Aus gutem Grund ist dies auch nicht in dieser Form beschildert.
- Hier könnten Radfahrer/innen in Fahrtrichtung Siegburg wieder auf den linksseitigen Radweg wechseln, doch die Querung der B 56 wäre unzulässig und gefährlich
- Bleiben sie aber auf der Fahrbahn der B 56, besteht keine Temporeduzierung mehr
Sollen Fahrräder also noch auf der Bundesstraße 56 verbleiben ? Dies scheint nicht vorgesehen zu sein - oder es wurde vergessen, die Beschilderung entsprechend anzupassen. Denn nach der Einmündung wird das zum Schutz des Fahrradverkehrs angeordnete Tempolimit durch das hier reguläre Schild aufgehoben, das nun wieder 70 Stundenkilometer erlaubt. Auch ein Wechsel der Straßenseite an der 200 Meter entfernten Einmündung zum Ortsteil Straßen birgt Gefahren. Hier kam es schon zu mehreren schweren Auffahrunfällen, weil als Abbieger wartende PKW übersehen wurden. Fahrradfahrer/innen könnten noch leichter unbeachtet bleiben.
- Eine Leuchttafel mahnt zur Einhaltung des wegen des Fahrradverkehrs geltenden Tempolimits
Ohnehin blieb das Tempolimit von 30 Stundenkilometern insbesondere in der ersten Woche nach der Baustelleneinrichtung vielfach unbeachtet. Aus diesem Grund wurde in Fahrtrichtung Norden eine Anzeigetafel angebracht, die das tatsächlich gefahrene Tempo bis 30 km/h in grün anzeigt, höhere Geschwindigkeiten in rot. Seither wird zumeist deutlich langsamer gefahren. "Ausnahmen" sind aber ständig zu beobachten. Auch Werte nicht nur über dem derzeit geltenden Limit, sondern deutlich höher als die regulären 70 km/h sind zu verzeichnen.
- Bei Überschreitung des Tempo 30-Limits wechselt die Anzeige in rote Farbe
- Ignoranz führte hier zum fast Vierfachen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit
Die eigentliche Frage, die sich viele stellen, ist nicht unberechtigt : Warum dauert es überhaupt drei volle Monate, auf einer Länge von nur 600 Metern einen Streifen Asphalt aufzureißen, einen Kabelstrang zu verlegen und die Asphaltdecke wiederherzustellen ? Anwohner mutmaßen, es könnte daran liegen, daß nur sehr selten an der Baustelle gearbeitet wird. Diesen Eindruck kann man bestätigen, wenn man den Bereich passiert.
- Ein solches Bündel von Mittelspannungs-Stromkabeln wird unter dem Radweg verlegt
- Die "Baustelle" des für den Fußgänger- und Radverkehr gesperrten zweiten Bauabschnitts
Ein weiterer Kritikpunkt ergibt sich bei Betrachtung des schon fertiggestellten Bauabschnitts nördlich von Straßen. Die Oberfläche des neuen Asphaltstreifens liegt höher als die ursprünglich Asphaltdecke, so daß eine Kante entstanden ist. Diese verläuft zudem nicht geradlinig, sondern in leichten Wellen über die gesamte Länge des Radwegs - für einspurige Fahrzeuge wie Fahrräder nicht optimal. Der Radweg war in diesem Abschnitt erst vor knapp zwei Jahren saniert und mit einer ebenen Decke ausgestattet worden. (cs)
- Auf dem fertiggestellten Abschnitt entstand eine deutliche Asphaltkante auf dem Radweg
- Blick entlang des fertiggestellten Abschnitts bei Straßen mit dem neuen Asphaltstreifen
Ältere Meldung zum Thema :
Verkehrsbehinderungen auf der B 56 südlich Pohlhausen
- Blick von der Einmündung nach Straßen in Richtung Pohlhausen
16.05.2024 : Eine im Vorfeld unangekündigte Baustelle sorgt derzeit auf der Neuenhauser Straße (B 56) zwischen den Ortsteilen Hochhausen und Pohlhausen für Behinderungen. Zwischen den Einmündungen der Dreikronenstraße (Zufahrt zum Ortsteil Straßen) und dem nördlich davon gelegenen Abzweig nach Lohmar-Winkel steht dem Verkehr auf einer Länge von gut 200 Metern momentan nur eine Fahrspur zur Verfügung.
Die nach Norden führende Spur wurde mit Baken und Sperrgittern abgeteilt, sie dient derzeit als Geh- und Radweg. Mobile Ampeln geben den Verkehr wechselseitig frei. Insbesondere im Berufsverkehr kommt es dadurch zu erheblichen Rückstauungen und Wartezeiten. Am Dienstagnachmittag reichte der Rückstau bis in den 'Schlangensiefen' zwischen Lohmar-Heide und Siegburg-Stallberg.
Der eigentliche, parallel zur B 56 verlaufende Radweg wurde abgesperrt, weil hier Versorgungsleitungen verlegt werden. Die Baumaßnahme gehört offenbar zur Einrichtung einer neuen Mittelspannungs-Stromleitung, die vom Wahnbachtal über Pohlhausen bis Hochhausen reichen soll. Sie wird im Tiefbauverfahren verlegt, um die am 21. Dezember 2023 bei einem Sturm zerstörte Freileitung zu ersetzen. Als der Geh- und Radweg in diesem Bereich erst im September 2022 saniert wurde, war die sturmsichere Verlegung der Stromleitung noch nicht absehbar.
Wie lange die aktuellen Einschränkungen für den Autoverkehr andauern werden, darüber liegen derzeit keine Informationen vor. Das Ergebnis einer entsprechenden Anfrage an den zuständigen 'Landesbetrieb Straßenbau NRW' wird an dieser Stelle bekanntgegeben. (cs)
Nachtrag vom 17.05.2024 : Die Kreisverwaltung, die vom 'Landesbetrieb Straßenbau NRW' als verkehrsrechtlich zuständig für die Baumaßnahme genannt wurde, gibt den 14. Juni als voraussichtlichen Abschluss der Arbeiten an, welche in verschiedenen Bauabschnitten durchgeführt werden. Ob auch die Einschränkungen auf der B 56 bis zu diesem Termin andauern werden, ist noch unklar.